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Als Experte läufst du schnell Gefahr, deine Ideen in den Sand zu setzen. Denn du bist zu stark auf dein Ego konzentriert. Die folgenden 3 Strategien zeigen dir, wie du über dich hinauswächst und es besser machst.
Es war im letzten Jahr. Juli. Tierisch heiß.
Die Suppe lief mir nur so von der Stirn.
Ich hätte mir wohl kaum einen günstigeren Zeitpunkt auswählen können, um mit einem ungewöhnlichen 6-wöchigen Coachingprogramm zu starten.
Gefühlte 35 Grad …
„Mache etwas Besonderes aus deinem Wissen. Wie du in nur 6 Wochen das Fundament zu einem multimedialen Expertenprogramm schaffst, das deine zukünftigen Kunden magisch in den Bann zieht.“
Die ersten Teilnehmer hatte ich bereits gewonnen, bevor ich überhaupt mit dem Launchen begann.
Der Schock beim Launchen
Vor dem offiziellen Start eines größeren Angebots lieferst du hochwertigen Content.
Und schließlich geht es in der heißen Phase um den Verkauf.
Dabei ist die Möglichkeit, ein solches Angebot wahrzunehmen, meistens auf eine gewisse Zeit limitiert.
So war es auch bei mir.
Das war wirklich wie ein Thriller.
Bis zur letzten Minute schaute ich mir an, wer mein Angebot verfolgte.
Und selbstverständlich gab es auch Personen, die bis zum Ende am Ball blieben.
Bis zur letzten Sekunde …
Und dennoch nicht mein Angebot wahrnahmen.
Ich wollte wissen, woran es lag.
Und machte eine Umfrage.
Ich erfuhr einige wesentliche Dinge über die Einwände.
Und eine Frau schrieb mir die folgenden Zeilen:
Ich fand das Angebot sehr reizvoll und habe auch wirklich lange und konkret überlegt, aber derzeit bin ich in einigen intensiven Coachings für mein Business und es wäre einfach zu viel gewesen. Ich finde es ganz toll, was du anbietest und werde mir sicher auch ein neues Angebot ansehen und wenn es dann passt wählen. Mein Interesse ist ganz stark für Podcast und Video. Ansonsten ganz viel Erfolg auf deiner spannenden Tour … Ich bleibe dran!
Verliebt in die eigenen Ideen
Diese Zeilen gingen runter wie Öl! Selbstumarmung. 😀
Aber dann kam der Schock.
Ich lernte online einen Mediziner kennen, der sich auf Abnehmen, Krafttraining und Psychologie spezialisiert hat.
Und der mir die folgende Frage stellte: „Woher weißt du, ob diese Worte wahr sind?“
„Hey, was bitteschön? Was meint der bloß?“
Meine Welt war aus den Angeln gehoben.
Mein Ego verletzt. Ich war gekränkt.
Denn ich war verliebt in meine Ideen. 😀
Kennst du das? Bist du auch zuweilen verliebt in deine Ideen?
Ich hatte bereits in meinem Newsletter dazu aufgefordert, mir diese Frage zu beantworten: „Ideen effektiver umsetzen? Wie machst du das ohne allzu großen Aufwand?“
Niemand wird auf eine solche Frage antworten, wenn du nicht vorher etwas gibst. Und wenn der Kontext nicht klar ist.
Die Ein-Prozent-Regel
Im Netz gehen wir von nur etwa einem Prozent aktiv Beitragender aus.
Mein Newsletter besteht momentan aus 200 Personen, die diesen abonnieren. Vorher waren es knapp 500.
Ich habe bereits radikal ausgemistet.
Sonnenblümchen43@yahoo.de ist nicht mehr dabei. 😀
Für die Zukunft wünsche ich mir mehr aktive Beiträge.
Und das ganze Jahr wird auch ein Experiment in diese Richtung sein …
Du brauchst keine große Liste mit Newsletter-Abonnenten. Du brauchst nur die richtigen Menschen, die deine Beiträge und dein Angebot wirklich schätzen!
So meine Hypothese …
Und du brauchst eine andere Beziehung zu diesen Menschen.
Was unternimmst du, um deine Ideen effektiver umzusetzen?
Ich hatte den Abonnenten meines Newsletters den Link zu einem Audiogramm geschickt. Mit der folgenden Frage: „Was unternimmst du, um deine Ideen effektiver umzusetzen?“
Übrigens kannst du dich auch gerne für diesen Newsletter anmelden, falls du das noch nicht getan haben solltest. Zum Start gibt es nämlich ein wirklich hochwertiges 7-teiliges E-Mail-Abenteuer „Gehe mit deinem Wissen auf Safari“ für dich …
Sergej Haas, UX und UI Designer, schrieb die folgenden Zeilen zu meiner Frage:
„Ideen effektiver umsetzen?“
„Ob eine Idee oder eine Website zu deiner Idee gut funktioniert, kann man relativ gut an der Konversionsrate erkennen.“
Strategie 1: Die Konversionsrate im Zusammenhang betrachten
Es gibt Tausend Tipp-Beiträge im Netz, wo häufig auch von Strategien gesprochen wird. Obwohl der Begriff gar nicht richtig verwendet wird.
Ich muss das jetzt einmal an dieser Stelle sagen, weil ich mich schon so häufig tierisch darüber aufgeregt habe …
Also: Was ist eine Strategie?
Bei einer Strategie geht es immer darum, ein übergeordnetes Ziel zu verfolgen und sich zu überlegen, wie man dieses Ziel so erreichen kann, dass sich der Aufwand auf Dauer reduziert.
Oder so:
Strategie ist kein starrer Prozess, sondern der varibale Weg zum Ziel. Ändern sich die Umstände, durch die man dieses Ziel erreichen kann, müssen wir auch die Strategie ändern. (Veit Etzold)
Wohlgemerkt auf Dauer!
Wenn jemand schreibt, es gehe darum, die Kundenbindung zu stärken, andererseits „Kunden per Knopfdruck zu gewinnen“ …
Dann ist das eine höchst seltsame Strategie.
Beziehung am Fließband verbessern? Häh?!?
Nehmen wir an, du hast eine Liste mit 8.000 Newsletter-Abonnenten.
Wie um Himmels willen willst du die Bindung auf der Beziehungsebene stärken, wenn du auf der anderen Seite ständig von Automatisierung und Skalierung sprichst?
Zumindest wenn du das Ziel verfolgst, deine Konversionsrate schrittweise extrem zu steigern.
EXTREM STEIGERN
Auf der einen Seite die Liste mit den 8.000 Abonnenten, wo im Schnitt eine Konversionsrate von 1 Prozent erzielt wird.
Und der Fokus darin besteht, immer mehr Leute zu bekommen, die sich für diese Liste eintragen, rein quantitativ ausgerichtet.
Der Narzisst: Prahlt mit ganz vielen Kontakten. Hat aber eigentlich zu niemanden eine echte Beziehung …
„Mami, ich habe 8.000 Kontakte.“
Auf der anderen Seite eine kleine Liste mit einer extrem hohen Rate.
Von 100 Personen melden sich beispielsweise 50 Personen für dein Webinar an.
Und 20 Menschen, die daran teilnehmen, entscheiden sich schließlich dazu, ein bestimmtes Angebot wahrzunehmen und zu kaufen.
Konversion bedeutet, zu messen, wie viele Personen sich auf deiner Website für deinen Newsletter anmelden.
Oder wie viele Personen schließlich Produkte und Dienstleistungen von dir kaufen!
Dieses Verhältnis permanent zu verbessern, das ist der Clou dabei!
Auch im Nachgang: Wie viele Kunden hast du, die deine Angebote wirklich schätzen und immer wieder bei dir kaufen?
Wie nachhaltig gestaltest du die Beziehung zu diesen Kunden?
Ein echtes Investment auf der Beziehungsebene also. Sehr wichtig!
Aber auch ein Lernprozess, was das Testen und Auslesen von Kennziffern anbelangt. Und jene Schritte, die du daraus für die Umsetzung deiner Strategie ableitest!
Empathisch und analytisch.
Strategie 2: Vorverkaufen
Dominik Dotzauer, Mediziner und Experte für die Themen Krafttraining, Ernährung und Psychologie, schrieb zu meiner Frage „Ideen effektiver umsetzen?“ folgendes:
„Vorverkaufen 😉 Wenn das nicht klappt, dann hat man entweder keinen direkten Zugang zum Publikum (niemand passendes sieht das Angebot), die falsche Idee oder kann es noch nicht richtig kommunizieren (= verkaufen).“
Hier wären wir wieder bei der Beziehungsebene.
Und diese beginnt weit vor dem Verkauf.
„Vorverkaufen“ ist für mich eine Form der Kommunikation, die zunächst viel Mehrwert und Nutzen stiftet.
Und die dann bezogen auf die richtige Zielgruppe passende Angebote macht.
„Verkaufen“ ist übrigens überhaupt nichts Schlimmes.
„Verkaufen“ bedeutet für mich, Begeisterung bei meinem Gegenüber zu wecken. Und das Bewusstsein für die Lösung eines Problems zu schärfen, um dann das passende Angebot zu machen.
Ein außergewöhnliches Angebot!
Leider sehe ich gerade in vielen Newslettern, dass ständig nur verkauft wird und viel zu wenig Energie in den Vorverkauf gelegt wird.
Bedeutet: Schon lange bevor das Problembewusstsein geschärft ist, gilt es, das Beziehungsverhältnis zu stärken!
Phase 1: Gering ausgeprägtes Problembewusstsein
„Ja, Abnehmen wäre nicht schlecht …“
Phase 2: Stärker ausgeprägt
„Boah, viele Freunde von mir gehen regelmäßig zum Sport. Irgendwie fühle ich mich nicht mehr so attraktiv. Ob meine Frau mich wirklich noch sexy findet? Ich muss mal was unternehmen …“
Phase 3: Verschärft
„20 Kilo Übergewicht. Seit heute habe ich ein Lauf- und Abnehmtraining begonnen … Mal schauen, wie lange ich das durchhalte …“
Strategie 3: Telefonate führen
Auch hier spielt der übergeordnete strategische Zusammenhang eine große Rolle.
Wie findest du heraus, was deine Kunden wirklich wollen? Für welche Angebote deinerseits besteht echtes Interesse?
Du kannst online Umfragen durchführen. Du kannst bloggen, um gezielt Kommentare zu erhalten. Du kannst Webinare durchführen.
Und und und.
Dabei kann nur ein Telefonat weitaus effektiver sein, als 20 oder 30 Umfragen.
Ist total „oldschool“? Schon klar …
Und dennoch so effektiv?
Weil du einfach in nur einem Gespräch so viel über dein Angebot herausfinden kannst …
So viel …
Ein Beispiel dazu:
Vor einiger Zeit führte ich ein längeres Telefonat mit einer ehemaligen Personalmanagerin, die sich als Trainerin selbständig gemacht hat.
Es läuft finanziell gut für sie.
Nur online eben nicht.
Eine erste 5-tägige Challenge zum Thema „Bewerbungen schreiben“ hat überhaupt nicht funktioniert.
Ich habe dann schnell im Telefonat herausgefunden, dass sie vorher überhaupt nicht getestet hat, ob der Bedarf dafür überhaupt da ist!
Und dabei wurde mir klar, was der größte Schmerz dahinter ist.
Auch für mich …
Die Angst vor der Ablehnung.
Eine tief sitzende Angst bei Experten, Expertinnen.
Aber weißt du was?
Wie bescheuert ist das eigentlich?
Da setzen wir tatsächlich lieber unsere Ideen in den Sand, investieren viel Zeit, Geduld, Energie und Geld.
Und dann: NIX!
Und machen das scheinbar lieber … ja, als einfach danach zu fragen, ob das überhaupt Sinn macht?
UNSERE ACH SO GROßARTIGEN IDEEN …
Einfach in den Sand gesetzt!
Und wir fragen das deshalb nicht, weil unsere Idee auch abgelehnt werden könnten ….
Das ist der echte Grund dafür!
Was du zu verlieren hast?
Eigentlich ziemlich wenig …
Wie lautet deine Meinung zu diesem Thema? Was unternimmst du, um deine Ideen effektiver umzusetzen?
Schreibe einen Kommentar! Ich bin gespannt.
Weiterführende Buchempfehlung
- Buch von Veit Etzold: “Strategie”. Siehe auch den folgenden Link: Vortrag von Veit Etzold über „Digital Storytelling“
Bildnachweise in chronologischer Reihenfolge
- Titelbild: https://unsplash.com/photos/fZ2hMpHIrbI
- Dream Big. Folgende Quelle dazu: https://unsplash.com/photos/U2eUlPEKIgU