Die Kunden Safari: Wirklich alles, was du darüber wissen musst

Ein echtes Abenteuer für Experten – die Kunden Safari: Erkenne die wahre Natur deiner Kunden und erstelle digitale Produkte, die sie lieben.

Dies ist schon die zweite Version dieses Beitrags. Bei der ersten Version bin ich leider in eine Falle getappt. 😀 Denn es ist wahnsinnig schwierig, sich von fixen Ideen zu verabschieden. Und erst einmal ohne konkrete Vorstellungen zu schauen, wie bestimmte Personen unter anderem in Gruppen, Foren und in Kommentaren über spezifische Probleme sprechen.

Wie ein leeres Blatt Papier im Kopf quasi. Und welche Empfehlungen ausgesprochen werden, diese Probleme zu lösen …

Für gewöhnlich haben wir schon eine fixe Idee im Kopf, wenn wir recherchieren. Und suchen nach Bestätigungen für unsere Idee. So ähnlich wie in Gesprächen … Und genau das ist bereits das erste große Problem! Denn bei einer Safari wird diese Vorstellung auf dem Kopf gestellt! Unsere Gewohnheit an dieser Stelle also komplett umgekrempelt!

Du testest auch nicht verschiedene Ideen aus, um dich dann für eine zu entscheiden. So wie das beispielsweise viele Start-up-Unternehmen machen. Auch darum geht es hier nicht! Mache ganz viele unterschiedliche Dinge und validiere dann im Nachhinein, was funktioniert.

Leider musst du dich bei einer Kunden Safari auch von diesem Gedanken verabschieden! Leider deshalb, weil auch diese Praktik zum Gewohnheitsrepertoire zahlreicher Personen und Organisationen gehört, die damit häufiger Schiffbruch erleiden … Stattdessen geht es bei der Kunden Safari darum, wirklich herauszufinden, wer deine Zielgruppe ist und wo du diese findest. Deine Audienz.

Und im zweiten Schritt analysierst du diese Gruppe dahingehend, wie sie sich verhält. Was sie sagt, macht, unternimmt. Aber auch, was sie unterlässt, wo es Widersprüche in der Kommunikation und im Verhalten gibt. Das Ziel dieser Methode besteht darin, digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die auch wirklich funktionieren. Also im besten Falle Produkte und Dienstleistungen als Experte, als Expertin, zu entwickeln, die deine zukünftigen Kunden lieben werden!

Nehme dir 30 Minuten Zeit für diesen Beitrag!

Erfahre Schritt für Schritt, wie du diese Methode für dich nutzen kannst! Als ein Experte, der seine Erfahrungen und fachliche Expertise dazu nutzen will, etwas zu entwickeln, was auch wirklich funktioniert!

Du erfährst in diesem umfassenden Beitrag:

  • Was ist eine Kunden Safari?
  • Wie entschlüsselst du mit dieser Methode die wahren Bedürfnisse deiner potenziellen Interessenten und Kunden?
  • Welche Rolle spielt dabei die Persönlichkeitspsychologie?
  • Was hat das mit digitalen Experten-Produkten und Dienstleistungen zu tun?
  • Wie sieht die Recherche dazu aus?
  • Wo kannst du nützliche Beobachtungen über Bedürfnisse und Schmerzen deiner potenziellen Zielgruppe anstellen? Wo findest du online die passenden Orte dazu? Die Quellen?
  • Wie übersetzt du deine Beobachtungen und Erkenntnisse in ungewöhnliche Content Formate, die „wie eine Bombe zünden“?
  • Welche weiteren Anwendungsmöglichkeiten gibt es?

Hinweis: Höre dir auch unbedingt den Podcast-Workshop im oberen Teil dieses Beitrags an! In diesem 30-minütigen Workshop spreche ich mit dem Arzt Dominik Dotzauer über diese Art von Safari. Dominik ist Experte zu den Bereichen Ernährung, Krafttraining und Psychologie und führt dazu auch sehr erfolgreich Einzelberatungen und Seminare durch. Er hat mich überhaupt erst auf diese Methode aufmerksam gemacht: die Sales Safari von Amy Hoy und Alex Hillman.

Wenn ein Kunde von mir wissen will, wie die Safari praktisch funktioniert, besteht die erste Übung darin, sich in die Bedürfnisstruktur einer anderen Person hineinzuversetzen. In diesem Fall heißt diese Person Marta. Und Marta ist eine Webdesignerin, die schon lange davon träumt, eine Online-Akademie zum Thema „Die Gestaltung von Emotionen“ ins Leben zu rufen.

Auch Marta hat bereits eine fixe Idee im Kopf. Wie funktioniert die Safari für sie, wenn sie sich von einer solche fixen Idee wie hoffentlich auch du verabschiedet? Um in Zukunft wesentlich erfolgreicher als Entwickler von digitalen Formaten unterwegs zu sein. Als Entwickler von Formaten, die mit deiner Expertise in einer bestimmten Nische zusammenhängen!

Jetzt aber! Auf geht´s, rein ins Abenteuer!

Der Einstieg: Das Fallbeispiel von Marta

Das ist Marta. Dieses Bild steht stellvertretend für eine Person, die auf der Basis einer Empathiekarte entstanden ist. Quelle zum Bild: https://visualhunt.com/f2/photo/34598690673/d60b962db1


Marta ist 40 Jahre alt. Sie ist verheiratet mit Holger, der Lehrer ist. Beide zusammen haben eine Tochter, Vikoria. Marta arbeitet als Webdesignerin in einer Kreativagentur und ist zusätzlich auch nebenberuflich als Selbständige in diesem Bereich unterwegs.

Und Marta ist längst aus ihrem Kernberuf herausgewachsen. Ihr großer Traum als Expertin: die Gründung einer Online-Akademie. Ihr Thema: die Gestaltung von Emotionen.


Marta hat ein besonderes Talent: Sie gestaltet Webseiten so, dass diese noch lange im Gedächtnis der Kunden haften bleiben.

Da wären zum Beispiel die außergewöhnlichen Farben, die sie häufig nutzt. Die einprägsamen Sounds in Videos, die sie verwendet. Und erst die Bilder … Aber noch arbeitet sie als angestellte Webdesignerin in einer Kreativagentur, obwohl sie so viel mehr ist als eine „Webdesignerin“.

Dies ist nur ein Beispiel für dich. Wenn auch du in einem bestimmten Fachbereich über viele Erfahrungen und Wissen verfügen solltest. Und wenn auch du häufiger mit dem Gedanken spielst, mit deiner Expertise den nächsten Schritt zu wagen, nämlich ungewöhnliche digitale Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, dann solltest du auch unbedingt diesen Beitrag lesen!

Was denkt dein Kunde wirklich? Quelle zum Bild: https://unsplash.com/photos/ap3MjQ1DLk

Die Kunden Safari – Was ist das?

Im Original heißt diese Methode „Sales Safari“. Sie wurde von Amy Hoy und Alex Hillman entwickelt und dient dazu, genauer herauszufinden, wo echter Bedarf besteht, wenn es um die Lösung von spezifischen Problemen und Schmerzen geht. Das Bild der Safari ist dabei als Analogie zu verstehen. So wie Tiere im Zoo sich nicht wirklich wie in freier Wildbahn verhalten, so werden auch Menschen häufig nicht die Wahrheit sagen, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegen und beobachtet fühlen. Anders formuliert: Wenn du das Verhalten von Löwen studieren willst und tiefer in ihre Natur eintauchen willst, wirst du wohl kaum in den nächsten Zoo gehen und Löwen dabei beobachten, wie sie im Käfig ungeduldig hin und her laufen. 

Im übertragenen Sinne geht es also bei einer Safari darum, herauszufinden, wie sich bestimmte Personen an bestimmten Orten verhalten, wenn sie nicht wissen, dass sie beobachtet werden. Derartige Beobachtungen kannst du an verschiedenen Stellen im Internet vornehmen. Es kann sich um Foren handeln, um Diskussionslisten. Um Kommentare auf Blogs. Facebook Gruppen, Hashtags auf Twitter oder Chat Räume.

Wichtig ist dabei außerdem noch zu bemerken, dass an diesen Orten unterschiedlich gefiltert gesprochen wird. Je nach Personen geht es auch darum, einen bestimmten Eindruck zu hinterlassen, um Einfluss, Reputation und Status zu gewinnen. Oder es geht um Selbstmarketing und Werbung. Um die Gewinnung von Kunden. Um soziale Anerkennung und Bestätigung. Die Motive sind dabei recht vielfältig.

Das hat einerseits etwas mit Persönlichkeitspsychologie zu tun. Andererseits hängt das aber auch mit deiner Beobachtungsgabe und deinen Menschenkenntnissen zusammen. Die Kunst besteht bei deinen Beobachtungen zur Safari vor allem auch darin, „zwischen den Zeilen zu lesen“. Um letztendlich herauszufinden, welche Absichten, Bedürfnisse, Motive und Schmerzen sich hinter den Worten verbergen?

Es gibt dazu auch ein super Buch, was ich dir zu dieser Materie nur wärmstens empfehlen kann! Aber Vorsicht: Dieses Buch ist wirklich harter Tobak … Robert Greene: The Laws of Human Nature.

Wenn du dir soundsoviele Kommentare angeschaut hast, werden sich auch Muster einstellen, sprachliche Muster. Mehrere Personen nutzen verschiedene Worte für ein bestimmtes Problem, das zu einem bestimmten Thema immer wieder auftaucht. Ab hier wird es für dich als Detektiv richtig spannend!

Gefangenschaft hat viele Seiten. Menschen können auch Gefangene ihrer Gedanken sein. Wie kannst du diesen Gedanken auf die Spur kommen und sie entmachten? Quelle zum Bild: https://unsplash.com/photos/YohwNrt3Caw

Die Kunden Safari – Was hat das mit Gedanken lesen zu tun?

Bei einer Kunden Safari gibt es vier verschiedene Ebenen, um sich darin zu üben, Gedanken von Personen an bestimmten Orten im Internet besser zu „lesen“. Ganz wesentlich ist dabei, dass du erst einmal herausfindest, an welchen Orten sich deine Zielgruppe im Internet bewegt. Am Beispiel von Marta werden wir uns gleich genauer anschauen, wie das recherchemäßig funktioniert. Um die Gedanken von Personen besser zu verstehen.

Das sind die vier Ebenen:

  1. Bedürfnisse, Probleme, Schmerzen: Welche Bedürfnisse und Probleme gibt es in deiner Nische?
  2. Empfehlungen: Wenn es um Diskussionen zu bestimmten Produkten geht: Welche Produkte werden dabei immer wieder empfohlen und warum?
  3. Jargon: Wie wird über diese Produkte gesprochen, in welcher Sprache? Welche Begriffe werden dabei verwendet? Sind diese Begriffe fachlicher Natur?
  4. Weltbild: Was für eine Blickweise wird vertreten? Welche Werte werden hervorgehoben? Welche Sicht auf die Gesellschaft und die Welt wird damit zum Ausdruck gebracht? Welcher Ideologie entspricht das am ehesten?

Es reicht vollkommen aus, wenn du dich erst einmal als Detektiv auf die ersten beiden Ebenen konzentrierst. Die Schmerzen und die Empfehlungen.

Screenshot zum Buchcover "Evil by Design" von Chris Nodder. Quelle: https://www.amazon.de/gp/product/1118422147?pf_rd_p=3cc6d80d-1961-403a-9b3d-6bd01796ae0b&pf_rd_r=057E51QJ1X7XXZQBVZTK#reader_1118422147
Rezensionen zu dem Buch "Evil by Design". Quelle: https://www.amazon.de/gp/product/1118422147?pf_rd_p=3cc6d80d-1961-403a-9b3d-6bd01796ae0b&pf_rd_r=057E51QJ1X7XXZQBVZTK
Safari zu dem Buch "Evil by Design" anhand der Rezensionen. Beispielhafter Auszug

Wie funktioniert eine Safari praktisch?

Passend zu unserem Fallbeispiel von Marta habe ich ein Buch auf Amazon ausgewählt, das sich insbesondere an UX Designer richtet. Dabei geht es auch um die „Gestaltung von Emotionen“. Der Begriff UX bedeutet „User Experience“ und umschreibt alle Aspekte der Erfahrungen eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt.
 
In dem Buch wird anhand der sieben Todsünden aufgezeigt, wie wir täglich durch Design und Marketing manipuliert werden. Der Titel: „Evil by Design“ von Chris Nodder.
 
Bei einem solchen Buch würdest du dir anschauen:
  1. Welche Bedürfnisse und Schmerzen werden angesprochen?
  2. Welcher Jargon wird verwendet?
  3. Welche Empfehlungen werden ausgesprochen?
  4. Wie sieht das jeweilige Weltbild aus?
Ich habe das anhand aller 29 Rezensionen durchgespielt. Prinzipiell geht es bei einer Safari aber immer auch darum, solange fortzusetzen, bis du übergeordnete Muster erkennst, also bestimmte Aussagen, die sich in unterschiedlichen sprachlichen Varianten nach einer gewissen Zeit einstellen. Solche Analysen können Vorlagen für spätere Beiträge sein. Du kannst dann besipielsweise einzelne Fragen aus solchen Rezensionen herausgreifen und dazu einzelne Beiträge oder Videos umsetzen.
 
Praktisch funktioniert das so: Auf der linken Seite öffnest du ein Fenster mit den Amazon-Rezensionen, während du auf der rechten Seite parallel dazu einen Editor öffnest und dir Notizen zu den vier Ebenen machst – und zwar Rezension für Rezension. Außerdem fügst du noch oberhalb deiner Notizen die Quelle und das Datum hinzu. Auszugsweise siehst du das in den Screenshot oberhalb dieses Abschnitts. Dabei habe ich die beispielhaften Auszüge ins Deutsche übersetzt.
 
Was vielleicht noch erklärungsbedürftig ist, ist das Beispiel für das Weltbild.
 
Grundsätzlich geht es darum, als Designer die Vorteile der sieben Todsünden dazu zu nutzen, wie Neid und Trägheit, um die Leute dahingehend zu beeinflussen, dass sie das tun, was du willst.
 
Es macht einen Unterschied aus, ob Personen das Thema „Manipulationen durch Design und Marketing“ als moralisch verwerflich empfinden, sich mit der Materie erst einmal wertneutral beschäftigen oder gar davon ausgehen, dass man Menschen nur etwas verkaufen kann, wenn man sämtliche „Tricks“ kennt, wie man sie am besten manipuliert. Denn in all diesen Haltungen drückt sich eine bestimmte Sichtweise auf die Welt aus. Eine Ideologie.

Und noch etwas: In der oberhalb dieses Abschnitts angeführten Abbildung (Safari zu dem Buch „Evil by Design“) habe ich exemplarisch ganze Passagen aufgeführt! Praktisch können das aber auch nur einzelne Wörter oder kürzere Formulierungen sein, die du notierst!
 
Zentral ist dabei der Schmerz! Denn je besser der getroffen wird, desto erfolgreicher ist wahrscheinlich auch dein digitales Produkt als Experte, Expertin!
Wo findest du potenzielle Interessenten und Kunden? Wo ist die Quelle? Und was kannst du dort beobachten? Quelle zum Bild: https://unsplash.com/photos/25IXdiwmyM

Wo findest du deine Zielgruppe?

Amy Hoy und Alex Hillman bezeichnen diese Orte als „Watering Holes“. „Watering Holes“ sind bezogen auf eine Safari quasi jene Orte im freien Gehege, wo die Tiere gemeinsam in großen Scharen unbeobachtet abhängen. Die Wasserquellen.

Übersetzt bedeutet das, jene Orte im Netz zu deiner Nische zu finden, wo zahlreiche Personen diskutieren. Möglichst unbeobachtet. Das kann selbstverständlich auch erst einmal ein spezielles Thema sein, ein Blog-Beitrag und die Kommentare dazu. Oder ein Video auf Youtube und die Diskussionen dazu.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist außerdem noch die Anonymisierung. Menschen äußern viel eher die unverblümte Wahrheit, wenn sie anonym bleiben. Hierzu wäre also ein Forum ein gutes Beispiel.

Weitere Möglichkeiten:

  • Mailing List
  • Hilfe
  • Diskussion
  • Tutorial
  • Häufig gestellte Fragen (FAQ)
  • Geschlossene Gruppen

Nutze auch die folgende Vorlage als PDF-File dazu: Gehe mit deinem Wissen auf Safari

Außerdem noch eine weitere Liste für dich mit Recherche-Fragen und Plattformen:

Wie so eine Auswertung Schritt für Schritt funktioniert, erkläre ich im folgenden Beitrag am Beispiel von Amazon-Rezensionen: „Hinter der Fassade: Kundenbedürfnisse entschlüsseln – 7 fundamentale Erkenntnisse“

Nehmen wir wieder Marta als Beispiel. Sie ist momentan als Webdesignerin angestellt und zudem auch nebenberuflich in diesem Bereich unterwegs. Ihre Kunden kommen dabei aus allen möglichen Branchen. Mal handelt es sich um andere Selbständige, mal um kleinere Firmen und Unternehmen.

Die erste Vorstellung, wovon du dich in deiner Frage nach der passenden Zielgruppe bei der Recherche lösen solltest, ist die Vorstellung, dass Marta eine viele spezifischere Zielgruppe benötigt, um in Zukunft als selbständige Expertin wirklich erfolgreich zu sein!

Sie muss also nicht wochenlang darüber nachbrüten, wie das in der Marktforschung so üblich ist, ob Frauen um die 40 Jahre, die als Agenturinhaberinnen mit mindestens 20 Angestellten in München unterwegs sind, die passende Zielgruppe für sie wäre.

Streiche diesen Gedanken aus deinem Kopf!

Bei einer Safari geht sie stattdessen direkt praktisch ins Feld, um das herauszufinden! Wie eine Ethnologin.

Was ist dabei außerdem wichtig?

Zwei entscheidende Punkte dazu. Will Marta zukünftig Selbständige mit ihrem Angebot ansprechen, also Solopreneure? Oder will Marta lieber Unternehmen adressieren?

Schritt 1 in der Recherche: Brainstorming

Vielleicht ist Marta zunächst etwas unsicher, was die Zielgruppe anbelangt.

Sie möchte sich innerhalb eines ersten Schrittes einen Überblick darüber verschaffen, welche Fragen zu Ihrem Thema „Die Gestaltung von Emotionen“ häufiger gestellt werden. Um dann in einem weiteren Ausschlussverfahren näher zu bestimmen, wie sie ihr Thema weiter fokussieren kann. Welche Probleme es dabei gibt. Und wer sich zu diesen Problemen an welchen Orten im Internet näher austauscht.

Das hat auch etwas mit der Suche in Google zu tun. Ein Werkzeug wie Answerthepublic kann dir dabei helfen, die Suchfragen, das eigene Thema und die Zielgruppe näher zu bestimmen. Daher habe ich einfach mal in einer ersten Recherche unter https://answerthepublic.com „emotional design“ eingegeben, um die Recherche näher einzukreisen.

Screenshot von meinem ersten Rechercheergebnis unter Answerthepublic zu den beiden Suchbegriffen "emotional design". Quelle: https://answerthepublic.com

Warum ist emotionales Design so wichtig?

Und als Nächstes ist der Kontext entscheidend. Wenn sie sich in Zukunft mit ihrem Angebot ausschließlich an Selbständige richten will, wäre eine weitere Frage dementsprechend: Für welche Anwendung emotionales Design?

„Emotional Design in digital media for learning“ wäre eine Antwort dazu, wenn du dabei die Ergebnisse von der ersten Suche in Answerthepublic berücksichtigst. Marta könnte also dementsprechend Selbständige, die eigene Online-Kurse entwickeln, darin beraten, wie sie ihre Lernangebote so gestalten, dass diese bei ihren Kunden stärker im Gedächtnis haften bleiben.

Aber du ahnst es schon: Erst einmal sollte sie überhaupt herausfinden, wie dieses Thema in verschiedenen Gruppen besprochen wird und welche spezifischen Probleme es dabei gibt! Auch dazu gibt das Suchergebnis über Answerthepublic einen ersten Hinweis.

„Emotional Design in UX“

Der Begriff „User Experience“ umschreibt alle Aspekte der Erfahrungen eines Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt, Dienst, einer Umgebung oder Einrichtung.

Marta könnte also ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickeln, die Designern dabei hilft, sich stärker aus der emotionalen Perspektive in die Bedürfnisse ihrer Kunden hineinzuversetzen, um so bessere Ergebnisse zu erzielen!

Der Schmerz dahinter: Viele Webseiten konvertieren nicht vernünftig, weil sie nicht die zentralen Bedürfnisse und Schmerzen ihrer Zielgruppe benennen! Das hat viel mit Emotionen zu tun … Und das gilt auch für die Entwicklung von digitalen Produkten und Dienstleistungen! Und genau darin liegt auch eine besondere Stärke von Marta!

Noch ist das allerdings keine Safari. Nur ein erstes Brainstorming zu der Frage, wer ihre Zielgruppe sein könnte. Und zu diesem Brainstorming gehören auch weitere Gruppen von Personen, die mit dem Thema von Marta zusammenhängen.

Dazu gehören unter Umständen:

  • Interface Designer
  • Service Designer
  • Motion Designer
  • Kommunikationsdesigner
  • Produkt Designer
  • Content Strategen
  • Content Marketer
  • Copywriter
Kennen diese Personengruppen die Schmerzen ihrer Kunden? Und die dazugehörigen Emotionen? Nun besteht der nächste Schritt darin, herauszufinden, wie einzelne dieser Personen im Zusammenhang zum Thema „Das Design von Emotionen“ über ihre Probleme sprechen? Und welchen spezifischen Jargon sie dafür nutzen?
Suche in Google: "ux designer forum". Screenshot

Schritt 2 in der Recherche: Spezifischer Jargon

Der nächste Schritt besteht für dich darin, unterschiedliche Bezeichnungen für Aktivitäten, die deine Zielgruppe ausüben,
mit anderen Keywords zu verbinden.

Auf unser Fallbeispiel mit Marta bezogen, bedeutet das, so eine Aktivität wie „UX Design“ mit „Forum“ zu verbinden, um herauszufinden, wo du UX Designer im Internet findest, die miteinander über spezifische Probleme diskutieren. Denn genau so findest du auch genauer heraus, wie sie über spezifische Problem diskutieren. Und wie der Jargon dazu aussieht.
 
Andere Kombinationen (über die Suche in Google):
  • UX Design + Forum
  • UX Design + Mailing List
  • UX Design + Diskussion
  • UX Design + Tutorial
  • UX Design + FAQ
  • UX Design + Community
  • UX Design + Blog
Das ist deshalb so wichtig, weil du diese Personen nur dann mit deinem Angebot erreichst, wenn du die Sprache sprichst, die sie auch sprechen!
 
Wenn Marta international unterwegs ist, könnte sie sich beispielsweise für die folgenden beiden Communities anmelden:

Schritt 3 in der Recherche: Laterales Suchen

Was, wenn ich weder über das Brainstorming noch über den Jargon gute Ergebnisse erziele? Was, wenn mein Thema so speziell ist, dass ich mehr „um die Ecke denken muss“?

Genau dieses „um die Ecke denken“ bezeichnet man als „laterales Denken“. Edward de Bono hat dazu den Klassiker als Buch vorgelegt: „Lateral Thinking“. Alex Hillman nennt dazu in den Beitrag „How to find your audience´s online watering holes“ ein super Beispiel. Er nennt einen „Studenten“ aus den Kursen von ihm und Amy Hoy.

Dieser Student ist privater Pilot. Ok? Aber er kann nicht so ohne Weiteres Personen im Internet finden, die zu seinem Experten-Thema passen. Er kann ja nicht in Google eingeben: „Wohlhabender Jet Eigentümer gesucht“. 😀

Was nun?

Personen, die sehr wohlhabend sind, wirst du nicht mal eben auf Facebook treffen. Und sie werden dir auch nicht sagen: „Heh, ich bin sehr wohlhabend und würde gerne wissen, wie man zum Pilot wird.“ 😀 Also lautet die laterale Frage dazu: Wen würden solche Personen neben einem Piloten anstellen?

Was kaufen solche Personen? Was lesen solche Personen? Und das ist noch einmal richtig harte Arbeit, zu diesen Fragen die richtigen Foren zu finden! Und erst nach ein paar Monaten kann man wahrscheinlich eine Karte davon erstellen, wie die Bedürfnisse und Schmerzen dieser Personen aussehen, wenn du das mit der Safari ernst nimmst!

Einfach spazieren gehen? Löst das wirklich alle Blockaden? Quelle zum Bild: https://unsplash.com/photos/sTBHqQUrJB0

Wie übersetzt du deine Recherche in ungewöhnliche Content Formate?

Das Internet ist voll mit Tipps und Ratschlägen. Aber die meisten dieser Tipps und Ratschläge bringen dir überhaupt nichts.

Du hast eine Blockade beim Schreiben?

  1. Gehe spazieren
  2. Vermeide Unterbrechungen
  3. Lese ein Buch

Super, jetzt ist die Blockade weg! 😀 Was für ein Bullshit … Lese dieses Buch: „Thinkertoys“ von Michael Michalko. Der hat unter anderem als einer der gefragtesten internationalen Kreativ-Experten für das FBI gearbeitet … Leider gibt es dieses Buch nicht auf Deutsch. Nie auf Deutsch erschienen … SCHADE! Eine sehr detaillierte Anleitung, wie du kreative Blockaden auflöst! Es gibt dazu in diesem Buch so unfassbar viel Input …

Danach gibt es diesen Bullshit nicht mehr:

  1. Gehe spazieren
  2. Vermeide Unterbrechungen
  3. Lese ein Buch

Warum „Bullshit“?

Weil derartige Tipps einfach

  1. viel zu allgemein sind
  2. viel zu wenig ins Detail gehen
  3. und sich nicht wirklich auf dein Problem anwenden lassen!

Folglich bringt dir das überhaupt nichts! Hier greift die Idee mit der „Ebomb“. Ein Begriff von Amy Hoy und Alex Hillman. Ein solche „Bombe“ bezieht sich auf Content, der an einem bestimmten Ort im Internet „wirklich zündet“, um die Metaphorik weiter zu nutzen.

Auf Marta bezogen, bedeutet das beispielsweise folgendes. Das „Design von Emotionen“ kann sich auch auf die Frage beziehen, wie etwas klingt. Und welche Emotionen dabei ausgelöst werden.

Nehmen wir an, du wolltest ein Hörspiel produzieren. Du wolltest aber weder eine Sprecherbox kaufen noch ein Tonstudio dafür anmieten.

Nehme deine Stimme im Auto auf! Es ist so einfach, fahre einfach an einem ruhigen Ort!

Das ist die Botschaft dazu, die dich direkt emotional anspricht! Eine einfache und überraschende Lösung zu diesem Problem, auf die du sicherlich niemals gekommen wärst … Noch besser: der Schmerz dazu! „Ich habe schon so viele Dinge ausprobiert, den Ton so hinzukriegen wie im Studio. Aber all diese Versuche sind gescheitert!“

Hier ein Screenshot zu diesem Video. Gleichzeitig auch ein super Beispiel für eine „Ebomb“!

"Record Voiceovers in Your Car". Screenshot aus Video. Quelle zum Bild: http://fixingyourvideo.com/voiceovers-in-your-car

Schaue dir unbedingt auch das Video zu diesem Beispiel an!

Hier der Link dazu: „Record Voiceovers in your Car“

Weitere Anregungen: „Fixing your video“

Der erste Schritt für Marta würde dementsprechend erst einmal darin bestehen, eine solche „Bombe zu zünden“. Wichtig ist bei einem solchen Format, egal ob das jetzt ein Blog-Beitrag, ein Video, ein Produkt oder eine Dienstleistung ist, dass sich ein solches Format auf eine konkrete Frage bezieht.

Wenn also in einem Forum die Frage gestellt wird, wie man eine Tonaufzeichnung mit einfachen Mitteln so hinbekommen kann, dass diese wie im Tonstudio klingt, dann wäre das Video „Record Voiceovers in your Car“ die Antwort dazu. Und die besten Fragen sind die, welche beispielsweise in Foren, in Live-Video-Sessions oder über Mails gestellt werden.
 
Dabei beginnst du mit einem einzelnen Beitrag, bevor du ein erstes digitales Produkt oder eine Dienstleistung umsetzt.
  1. Finde eine spezifische Frage an einem Ort im Internet, wo sich große Teile deiner Zielgruppe aufhalten. „Watering Holes“
  2. Beziehe deine Antwort auf eine Person.
  3. Veröffentliche dazu einen ersten Blog-Beitrag oder ein Video.
  4. Teile den Link zu diesem Beitrag mit anderen Personen in einer Gruppe, die auch an dieser Antwort interessiert sind!
  5. Beginne so einfach wie möglich!
Was du außerdem dabei noch beachten solltest: Was ist besser? Eine Ebomb, die einen Schmerz löst? Oder eine Ebomb, die auf eine Frage reagiert?
 
 
Konzentration auf Schmerzen. Screenshot aus dem Artikel "Rundet dein Rücken ein beim Kreuzheben?". Quelle zum Bild: https://drdotzauer.de/training/runder-ruecken-kreuzheben
Wenn du deine Hausaufgaben in der Recherche gemacht hast und einzelne zentrale Schmerzen identifiziert hast, dann zünden deine Beiträge auch anders! Und das geht nur durch echte, tiefe Recherche!
 
Dominik Dotzauer hat mich in diesem Zusammenhang freundlicherweise auf seinen Artikel „Rundet dein Rücken ein beim Kreuzheben?“ hingewiesen. Als Mediziner hat er sich auf die Bereiche Ernährung, Krafttraining und Psychologie spezialisiert.
 
Auch hier gibt es wieder eine Frage, diese konzentriert sich jetzt aber zum Thema „Krafttraining“ auf die Schmerzen!

Was machst du falsch beim Kreuzheben und wie kannst du es besser machen?

Der Artikel von Dominik startet schon zu Beginn mit einem zentralen Schmerzpunkt:

Gerade wenn das Gewicht schwerer wird, fängt der untere Rücken beim
Kreuzheben an einzurunden. Viele haben auch leider gar kein Gefühl dafür
ob der Rücken gerade ist oder nicht.

Um den Rücken bei jeder Wiederholung schön gerade zu lassen, kannst du je nach Ursache folgendes tun …

 Und führt dann im weiteren Verlauf verschiedene Ursachen und Lösungsansätze an!
 
Aber Vorsicht! Denke daran: Nicht deine Vorstellung über die Schmerzen ist entscheidend, sondern die Ergebnisse, die dir deine Recherche geliefert hat! Ich kann es einfach nicht oft genug sagen, weil ich selber schon so oft in diese Falle getappt bin … Die bringt dir aber nichts, auch wenn dir diese Vorgehensweise erst einmal viel leichter erscheint. Das ist ja gerade das Problem dabei!
Welche Bedenken und Schmerzen gab es? Wie wird darüber gesprochen? Dominik Dotzauer benutzt die Methode der Safari dafür, Klienten-Befragungen per Video nach einem Krafttraining durchzuführen. Screenshot. Quelle zum Bild: https://drdotzauer.de/erfahrungen

Andere Anwendungsmöglichkeiten für eine Safari

Du kannst eine Safari auch dazu nutzen, Kunden zu interviewen, nachdem sie von dir ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung bereits gekauft haben.

Eine echte Safari ist das allerdings nicht, weil die Person ja von dir interviewt wird! Also keine Feldfoschung, bei der du unbeobachtet bleibst … Dennoch geht es auch hier um Schmerzen und Musterkennung.

Bei dem oben angeführten Beispiel handelt es sich um Krafttrainings, die Dominik Dotzauer unter anderem in Hamburg anbietet. Gerade bei solchen Übungen kannst du viel falsch machen, wenn du keinen Experten und Trainer vor Ort hast, der dir zeigt, wie diese Übungen richtig ausgeführt werden!

In diesen Videos fragt Dominik folgende Dinge:

  • Hattest du Bedenken vorab?
  • Warum wolltest du zum Seminar kommen?
  • Was hat dir am meisten gefallen?
  • Was war besonders wertvoll?
  • Würdest du das Seminar weiterempfehlen?

Hier kannst du dir weitere Videos dieser Art zwecks Inspiration anschauen: https://drdotzauer.de/erfahrungen

Dominik nutzt beispielsweise einzelne Aussagen seiner Seminar-Teilnehmer, um diese als Überschriften zu seinen Videos zu verwenden!

Und diese Videos bilden einen Beleg dafür, dass seine Seminare auch wirklich ihr Geld wert sind!

Was dabei außerdem noch wichtig ist:

  • Wie sahen die Probleme vor einem solchen Angebot aus?
  • Und was hat sich dadurch danach verändert?

Der Vergleich. Auch bei anderen Experten-Produkten und Dienstleistungen sind diese Belege extrem wichtig!

Fazit

Die Safari-Methode eignet sich bestens für Experten und Expertinnen, die nicht verliebt sind in ihre eigenen Ideen! Die wirklich herausfinden wollen, ob eine Idee zu einem digitalen Produkt oder einer Dienstleistung funktioniert. Und wo sie die Personen im Internet finden, die an einem solchen Angebot auch wirklich Interesse haben! Wo befindet sich die Zielgruppe? Die „Watering Holes“?

Eine solche Methode ist zwar zunächst mit Arbeit verbunden, was Beobachtungen im Feld, Recherche und Auswertungen anbelangt, minimiert aber dein Risiko, mit der Umsetzung von eigenen Ideen Schiffbruch zu erleiden! Und das finde ich extrem wichtig!

Die Kunden Safari für Experten

Hast du Fragen zu dieser Methode? Sind dir einige Dinge unklar, die ich in diesem sehr umfangreichen Beitrag ausgeführt habe? Gibt es noch Fragen und Ergänzungen?

Dann hinterlasse deine Anmerkungen und Gedanken dazu einfach im Kommentarfeld.

Ich bin gespannt. 😀

 

Weiterführende Buchempfehlungen und Links

Bildnachweise in chronologischer Reihenfolge

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Marcus Klug

Ich zeige dir, wie du mit KI dein Content Marketing stark vereinfachst und dich als Solopreneur smarter organisierst. Bevor ich die Welt der Künstlichen Intelligenz entdeckte, habe ich 2017 zusammen mit Dr. Michael Lindner das Buch "Morgen weiß ich mehr. Intelligenter lernen und arbeiten nach der digitalen Revolution" veröffentlicht. Zu meinen Erfolgen zählt der Aufbau eines Blogauftritts für ein Demenzforschungsinstitut – von 0 auf 20.000 Leser pro Monat – sowie mein Podcast "Abenteuer digitale Zukunft", der über 150.000 Hörer erreicht hat.